Spielfilm | 2022 | Schweden, GB, USA, Frankreich, Griechenland, Türkei
Länge 147 Minuten
"Triangle of Sadness" (dt.: Dreieck der Traurigkeit, auch Zornesfalte) ist ein Spielfilm von Ruben Östlund aus dem Jahr 2022. Die satirische Tragikomödie ist in der Welt der Reichen und Schönen angesiedelt und wirft einen Blick auf menschliche Abgründe.
Das junge Männer-Model Carl (Harris Dickinson) und die erfolgreiche Influencerin Yaya (Charlbi Dean Kriek), in deren Beziehung es ein wenig kriselt, sind es gewohnt, ihr Luxus-Leben auf Instagram zu vermarkten. Als sie auf eine Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen werden, können sie Erholung und Arbeit perfekt miteinander verbinden – sich mit einem Champagner-Glas auf dem Sonnendeck zu räkeln, ist schließlich absolut social-media-tauglich.
Hinter den Kulissen geht es jedoch weit weniger paradiesisch zu. Während sich der dauerbetrunkene, marxistische Kapitän (Woody Harrelson) in seiner Kabine einschließt, versucht die Crew unter Leitung ihrer perfektionistischen Chefin Paula (Vicki Berlin), den verwöhnten Gästen jeden noch so absurden Wunsch zu erfüllen. Als das obligatorische Kapitänsdinner, zu dem sich der Captain dann doch noch breitschlagen lässt, ausgerechnet während eines Sturms stattfindet, laufen die Dinge jedoch völlig aus dem Ruder.
Das Model-Paar findet sich zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft (Dolly De Leon) des Schiffes auf einer einsamen Insel wieder. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt. Denn die Putzfrau ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann…
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2022 (Deutschland)
Regie und Drehbuch: Ruben Östlund
Produktion: Philippe Bober, Erik Hemmendorff
Kamera: Fredrik Wenzel
Schnitt: Mikel Cee Karlsson, Ruben Östlund
Besetzung
Harris Dickinson: Carl
Charlbi Dean Kriek: Yaya
Woody Harrelson: Kapitän Thomas Smith
Dolly de Leon: Abigail
Zlatko Burić: Dimitry
Iris Berben: Therese
Vicki Berlin: Paula
Henrik Dorsin: Jarmo
Jean-Christophe Folly: Nelson
Amanda Walker: Clementine
Oliver Ford Davies: Winston
Sunnyi Melles: Vera
Filmkritik
Anke Leweke von Zeit Online nennt Triangle of Sadness eine Farce, in der Östlund die Verhältnisse aus seinem vorherigen Film The Square, in dem er die zeitgenössische Kunstszene als eine Gesellschaftsschicht darstellte, die jeglichen Außenkontakt verloren hat, umkehre. Nachdem die Yacht nach dem Piratenüberfall in die Luft geflogen ist und die ehemalige Toilettenfrau Abigail auf der Insel das Kommando übernimmt, entstehe aus der Katastrophe kein Kollektiv, sondern eine neue, aber ehrlichere Hierarchie. Während die Figuren sonnengebräunter und bärtiger, ihre Kleider zerfetzt und ihre Gesichter mit Insektenstichen übersät werden, frage man sich zwar nach dem Sinn der exzessiven Versuchsanordnung, sicherlich sei der Film jedoch eher getragen von Schadenfreude als von einer Haltung oder einer wie auch immer gearteten Utopie.
Thomas Schultze von Blickpunkt:Film erklärt, wenn im dritten Kapitel auf der Insel das Geld keine Bedeutung mehr hat, lasse Östlund kurz die Utopie eines Matriarchats entstehen. Zuvor aber haue der Film auf die Kacke und lasse sie buchstäblich spritzen, was er auf eine sehr komische, sehr bissige und betont unsubtile Weise und dabei sehr effektiv tue, als würde man "Die 120 Tage von Sodom" als pechschwarze Komödie über Klasse, Privileg und die Grenzen des menschlichen Körpers neu erzählen. Mit den bissigen Betrachtungen fühle man sich auch ein bisschen an die HBO-Miniserie White Lotus erinnert, so Schultze.
Die Redaktion des deutschen Online-Portals Filmdienst wählte das Werk auf Platz elf der besten Filme des Jahres 2022.
Auszeichnungen
Europäischer Filmpreis 2022
Filmkunstmesse Leipzig 2022
Golden Globe Awards 2023
Internationale Filmfestspiele von Cannes 2022
Oscarverleihung 2023
Quellen: Google, wikipedia, filmstarts.de